Mehr?
NACKT!
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Mehr bauen, mehr kaufen, mehr verbrauchen, mehr genießen, mehr mehr mehr.
Ach, unsere schöne Erde, stellt uns so viele Ressourcen zur Verfügung, an denen wir uns bedienen dürfen.
Es scheint so einfach zu sein:
Wir nehmen was wir kriegen können, mehr ist halt mehr. Bestenfalls noch vom anderen Ende der Welt, da schaut eh keiner hin - das ist schon okay. Dann stellen wir etwas Schönes her und wenn wir‘s nicht mehr brauchen, verarbeiten wir es einfach weiter zu einem coolen To-Go Einwegbecher! - das ist doch total Grün, oder? Kaffee und Iced Matcha Latte kaufe ich nur regional beim Barista meines Vertrauens. Aus Ostwestfalen- Lippe schmeckt er natürlich am besten. Und auch der Pullover, den ich trage, ist nachhaltig: Die Baumwolle ist zertifiziert, die 10% Polyesteranteil darin sind recycelt und er war für 25€ noch nicht einmal teuer. Wenn ich dann bald für die nächste Saison ausmiste, kommen die “Altkleider“ selbstverständlich in den Recycling-Container.
Die Umwelt liegt mir halt einfach am Herzen!
Aber Stop mal.
Echt jetzt? Bringt uns das weiter?
Wir haben uns schon so lange den Überfluss zur Gewohnheit gemacht; unsere Konsumgesellschaft vereint Bequemlichkeit, ständige Verfügbarkeit und fehlende Wertschätzung. Wir haben das große Ganze aus den Augen verloren, leben zu lange nicht mehr mit der Natur und dem Planeten, sondern unachtsam gegen sie.
Wir können uns weiter dumm stellen. Wir können weiter so tun, als ob immer noch alles gut ist. Aber wir haben keine Zeit mehr. Viel werden wir nicht mehr von unserer Erde haben, wir haben uns doch schon alles genommen, was sie uns anzubieten hatte.
Bei den 9. Design Dialogen Detmold fragen wir daher wieder:
„Wie weit wollen wir es noch auf die Spitze treiben?“
„Wollen wir die Welt, unsere Lebensgrundlage, überhaupt retten und was hindert uns daran?“
„Was bedeutet zirkulär ernst genommen und wie können wir Gestalter:innen das in unserer Arbeit verwirklichen?
Es muss sich etwas ändern, deshalb wollen wir uns – auch selbst - kritisch Fragen stellen, diesen auf den Grund gehen, Lösungsansätze aufspüren und hoffentlich weiter Bewusstsein wecken: Es soll unbequem werden und radikal. Ehrlich, NACKT.
Anmeldung
Wir laden Sie herzlich ein zum Forum
der DESIGN DIALOGE DETMOLD
WANN?
08.05.2025
Um 14 Uhr
WO?
Technische Hochschule Ostwestfalen- Lippe
Emilienstraße 45
32756 Detmold
Wir freuen uns auf Sie !
Besucht uns auch auf Social Media!
Programm
14:00
14:15
14:30
14:45
15:00
15:15
15:30
16:45
17:00
17:15
17:30
18:15
18:30
Empfang mit Getränken
Begrüßung und Einführung
Die Zukunft auf unseren Schultern - Ella Steffens und Sofie Ferreira die Barros, Studierende
Freispruch für den Raum - Prof.in Ulrike Kerber
Weniger für mehr: Urbane Transformation zu einem gesunden Habitat - Dr. Marcel Cardinali
Bericht vom Workshop
PAUSE und Ausstellungsführung
Lauf nicht, RENN! - Katrin Deutsch, Studierende
It's not you, it's the system: Prozesskultur ändern jetzt! - Lisa Pusch M.A.
Blue Skies. Smilling at me, nothing but blue skies do I see - Prof. Markus Schein
Spektakulär Zirkulär - Tom Macht, Team Zirkuläres Bauen, Dresden
Podiumsdiskussion
Abendessen
Unser Team









Der Workshop
mehr? NACKT! – so lautet das diesjährige Thema des neunten Forums der DESIGN DIALOGE DETMOLD. In diesem Rahmen fand am 8. Januar in Detmold ein Workshop statt mit 6 Teilnehmenden der Partnerunternehmen und 16 Studierenden , um sich gemeinsam mit der Thematik auseinanderzusetzen.
ENTBLÖSST
Im Mittelpunkt des Workshops stand die kritische Reflexion über unseren Umgang mit Konsum, Ressourcen und Nachhaltigkeit. Zum Einstieg brachte jede*r Teilnehmende zwei Gegenstände, Geschichten oder Konzepte mit – einen aus dem beruflichen und einen aus dem privaten Kontext. Diese wurden in drei Gruppen vorgestellt, diskutiert und in Beziehung zum Thema „mehr? NACKT! “ gesetzt.
Dabei wurde schnell klar, wie tief Überfluss und Bequemlichkeit in unserem Alltag verwurzelt sind. Ein Teilnehmer bemerkte: „Man denkt, man trifft nachhaltige Entscheidungen, aber wenn man genauer hinsieht, steckt doch oft ein Widerspruch dahinter.“ So wurden beispielsweise Gegenstände als „umweltfreundlich“ betrachtet, die bei genauerer Analyse doch problematische Aspekte enthielten. Eine Diskussion entbrannte über Papier-Visitenkarten in großen Mengen – ist das wirklich notwendig oder reicht ein QR-Code, der sich digital anpassen lässt?
Nachdem die einzelnen Beiträge zusammengeführt und thematisch sortiert wurden, ging es in die nächste Phase des Workshops: die Zukunftsgestaltung. In vier Gruppen entwickelten die Teilnehmenden neue Ideen – ein Spiel, ein Konzept oder ein Vorhaben, das sowohl der Umwelt als auch der Gesellschaft zugutekommen könnte. Dabei wurde deutlich, dass nachhaltiges Gestalten immer ein Balanceakt bleibt: „Es gibt keine perfekte Lösung – wir müssen abwägen, Kompromisse eingehen und vor allem an die langfristige Entwicklung denken.“
Der Workshop hat eines bewiesen: Um Veränderungen anzustoßen, müssen wir nicht nur kritisch hinterfragen, sondern auch mutig neue Wege gehen. Ehrlich, unbequem – NACKT.





